Universität Kiel: Seit 350 Jahren ganz weit oben

Die Universität

Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) ist die einzige Volluniversität und das wissenschaftliche Zentrum von Schleswig-Holstein. Hier studieren 25.000 junge Menschen, hier lehren und forschen rund 2.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Von den Agrarwissenschaften bis zur Zahnmedizin bildet sie in derzeit 185 Studiengängen und zirka 80 verschiedenen Fächern aus. Zu den vier Gründungsfakultäten Theologie, Recht, Medizin und Philosophie kamen seit 1665 vier weitere hinzu: Natur- und Geisteswissenschaften, Wirtschaft, Agar- und Ernährungswissenschaft sowie Technik. Während ihrer langen Geschichte ist die Christian-Albrechts-Universität eng mit der Stadt Kiel verwachsen. Gemeinsam mit dem Klinikum ist sie heute die größte Arbeitgeberin der Region. Sie versteht sich als moderne Volluniversität verbundener Wissenschaftskulturen.

Als Landesuniversität übernimmt die Hochschule eine besondere Verantwortung: Sie bietet Schülerinnen und Schülern aus Schleswig-Holstein eine breite Fächerauswahl, damit sie im Land studieren können und sie bietet ein klares wissenschaftliches Profil, das sie für nationale und internationale Studierende und Gäste attraktiv macht. Dazu tragen auch die Bachelor- und Masterstudiengänge bei, die in fast allen Studienrichtungen eingeführt sind, und ausländischen Studierenden die Anerkennung ihrer Leistungen erleichtern sollen. Die CAU legt außerdem großen Wert auf die Ausbildung ihrer Doktorandinnen und Doktoranden, die selbstständig forschen und gut vernetzt sind, zum Beispiel in Graduiertenkollegs, Graduiertenschulen oder im Graduiertenzentrum. Diverse internationale Sommerschulen laden darüber hinaus zum Kennenlernen oder zu betreuten Studien ein.

Foto: Universität Kiel / Jürgen Haacks
Foto: Universität Kiel / Jürgen Haacks

Exzellente Meeresforschung

Kiels Lage am Meer begründet die breit ausgebaute und international hervorragend ausgewiesene Meeresforschung. Der etwa 200-köpfige Exzellenzcluster »Ozean der Zukunft« untersucht den Ozean aus mannigfaltigen Perspektiven und in einer weltweit einmaligen Breite. Die Gewinnung mineralischer Rohstoffe in der Tiefsee und ihre Folgen, neue Lösungswege für ein nachhaltiges Fischereimanagement, die Auswirkungen der Ozeanversauerung auf die Meeresumwelt oder die rechtlichen Konsequenzen, die mit der Nutzung der Weltmeere verbunden sind, werden im Netzwerk der Kieler Meereswissenschaften gemeinsam untersucht. Neben der Forschung unterstützt der Exzellenzcluster im Bereich Meereswissenschaften auch den Wissenstransfer in die Bevölkerung, Industrie und Politik, fördert internationale Kooperationen sowie den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Graduiertenschule »Integrated School of Ocean Sciences« (ISOS) und im Postdoc-Netzwerk »Integrated Marine Postdoc Network« (IMAP).

Forschungsstark - Die Kieler Lebenswissenschaften

Wer sich auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften bewegt, der kommt an der CAU nicht vorbei. Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Medizin, Biologie, Ernährung und verwandten Fachgebieten tragen das Ihre zum Renommee der Kieler Universität bei. Sie arbeiten eng mit anderen norddeutschen Hochschulen zusammen. Ein herausragendes Verbundprojekt in diesem Forschungsschwerpunkt ist der Exzellenzcluster »Entzündung an Grenzflächen«, der an der CAU angesiedelt ist. Rund 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen chronische Entzündungen, ausgelöst durch Störungen an Grenzflächen der Körperorgane wie Haut und Schleimhäuten erforschen. Sie suchen nach individuellen molekularen Signaturen und untersuchen diese in genetisch modifizierten Modellen, um daraus eine individualisierbare, entzündungshemmende Therapie zu entwickeln.

Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Die Graduiertenschule »Entwicklung menschlicher Gesellschaften in Landschaften« im geisteswissenschaftlichen Schwerpunkt »Societal, Environmental and Cultural Change« bildet exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs in Kooperation mit der Naturwissenschaft und der Medizin aus. Etwa 40 Doktorandinnen und Doktoranden erforschen hier, wie der Mensch mit seiner Umwelt interagiert, unter archäologischen, klimatologischen und auch sozialpsychologischen Aspekten. Dabei bedienen sie sich modernster analytischer Methoden, etwa aus der Molekulargenetik, der Materialwissenschaft und der Geochemie. Das Baltische Meer ist in zahlreichen Geistes- und Sozialwissenschaften der CAU ein zentrales Thema. Der Schwerpunkt Nord- und Osteuropa richtet den Kurs fachübergreifend auf die Kulturen im Ostseeraum aus – auf deren Rechts- und Sozialsysteme, deren Sprache und Geschichte.

»Nanowissenschaften und Oberflächenforschung« - Ein Förderschwerpunkt

»Nanowissenschaften und Oberflächenforschung« auf höchstem Niveau betreiben die Technische und die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät. In diesem Förderschwerpunkt untersuchen Kieler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Nanowissenschaft, Materialwissenschaft, Physik, Chemie, Bionik, Elektrotechnik, Informatik und verschiedenen medizinischen Fächern gemeinsam mit norddeutschen Partnern, wie allerkleinste Elemente funktionieren und gesteuert werden können. Daraus entwickeln die Forscherinnen und Forscher zum Beispiel neue Materialsysteme, die für eine kontinuierliche Überwachung und die Behandlung kritischer Gesundheitszustände des Menschen ausgesetzt werden können.

Familienfreundlichkeit

Familienfreundlichkeit hat sich die CAU ganz groß auf ihre Fahnen geschrieben. Gut zu wissen für die Mütter und Väter unter den Studierenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: Die Universität wurde im Jahr 2002 durch das bundesweite „audit familiengerechte hochschule“ der berufundfamilie gGmbH zertifiziert und erhielt 2013 das Zertifikat bereits zum vierten Mal. In diesem Rahmen arbeitet sie fortwährend daran, jungen Eltern das Studieren mit Kind zu erleichtern. Um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, setzt sie außerdem auf eine familienbewusste Personalpolitik. Als anerkannte Partnerhochschule des Spitzensports unterstützt die CAU ihre studierenden Leistungssportler dabei, ihre sportliche Laufbahn – beispielsweise im Beachvolleyball oder Segeln – und das Studium besser unter einen Hut zu bekommen.